20. November - Tag der Kinderrechte
- Martina Ecker

- 19. Nov.
- 2 Min. Lesezeit

Wenn ein Kind sich sicher fühlt, ist das der Anfang von allem
Der 20. November ist kein Datum wie jedes andere. An diesem Tag wurde 1959 die Erklärung der Rechte des Kindes verabschiedet. Und genau 30 Jahre später – wieder am 20. November – folgte die UN-Kinderrechtskonvention. Ein Zufall mit Symbolkraft: Kinderrechte brauchen nicht nur einen Ort, sondern auch eine feste Zeit in unserem Bewusstsein. Einen Tag, an dem wir hinsehen, zuhören – und erinnern:
Kinderrechte beginnen nicht auf Papier. Sie beginnen in der Begegnung.
Artikel 12 – Das Recht auf Mitbestimmung
„Kinder haben das Recht, ihre Meinung in allen sie betreffenden Angelegenheiten frei zu äußern. Ihre Meinung soll angemessen und entsprechend ihres Alters und ihrer Reife berücksichtigt werden. (…)“
So steht’s in der UN-Kinderrechtskonvention. Und im Alltag?
Da wird oft über Kinder gesprochen, aber nicht mit ihnen. Da werden Entscheidungen getroffen, ohne ihre Stimme zu hören. Oder sie werden gar nicht erst gefragt.
Dabei geht es nicht darum, dass Kinder alles (mit-)bestimmen. Sondern darum, dass ihre Perspektive wahrgenommen wird. Dass sie sagen dürfen, was sie empfinden – und dass wir ihnen zuhören.
Kinderrechte sind Beziehungssache. Und Respektsache.
Artikel 19 – Schutz vor Gewalt
„Kinder haben das Recht auf Schutz vor jeder Form von Gewalt, Misshandlung, Vernachlässigung und Ausbeutung. (…)“
Viele denken bei Gewalt zuerst an körperliche Übergriffe. Aber auch Worte können verletzen. Auch Schweigen kann weh tun. Auch psychische Gewalt – wie Beschämung, Ignoranz oder ständiges Unterbrechen wenn Kinder etwas erzählen – hinterlässt Spuren.
Ein Kind muss nicht schreien oder sich wehren müssen. Es sollte sich einfach sicher fühlen können. Sicher in seinem Körper. Sicher in seiner Umgebung. Sicher in seiner Würde.
Kinderschutz heißt:→ nicht wegsehen,→ nicht kleinreden,→ nicht schönfärben.
Kinderschutz heißt: Verantwortung übernehmen.
Und was haben Kinderrechte mit dem Samurai-Programm zu tun?
Mehr, als man auf den ersten Blick denkt.
Im Samurai-Programm ist Kinderschutz keine Fußnote. Er ist auch kein starres Konzept, das in einem Ordner verstaubt.
Kinderschutz ist Haltung. Und Praxis. Und ständiges Weiterdenken.
Wir arbeiten mit achtsamer Berührung, mit klaren Regeln – und mit echter Aufmerksamkeit.
Kinder in unseren Programmen:
sich selbst zu spüren
„Nein“ zu sagen – und gehört zu werden
zu merken, wenn etwas zu fest, zu schnell oder unangenehm ist
diese Empfindung in Worte zu fassen
Grenzen zu setzen – und die Grenzen anderer zu achten
Das sind keine Nebensächlichkeiten. Das sind Lebenskompetenzen.
Ein Kind, das merkt: „Ich werde ernst genommen“, nimmt etwas mit – für sein ganzes Leben. Es wächst. In Sicherheit.
Zum Schluss
Der Tag der Kinderrechte ist keine Pflichtübung. Er ist ein Weckruf.
Für ein Aufwachsen in Würde. Für Räume, in denen Kinder sich zeigen dürfen. Für eine Gesellschaft, in der Kinder nicht klein gemacht, sondern groß gedacht werden.
Denn echte Kinderrechte beginnen dort, wo ein Kind spürt: Ich bin wichtig. Ich bin sicher. Ich darf ich sein.
Ein kleiner Impuls zum Mitmachen
Mitmachidee zum Tag der Kinderrechte:
👉 Gemeinsam mit einem Kind einen Origami-Kranich falten – und fragen:
„Wann fühlst du dich sicher?“
Die Antwort ist oft leiser als ein Gesetzestext.
Aber vielleicht viel klarer.
👉 Zur Mitmachaktion im Kranich-Club – Gemeinsam ein Zeichen setzen.


